Sträucher schneiden, verjüngen, pflegen
Die meisten Ziersträucher können Sie ganzjährig schneiden. Während der Wachstumszeit verschließt der Strauch die Wunde besser.
Allerdings sollten wir auch bei den Sträuchern die Bedürfnisse der Vögel beachten und von Mitte März bis Ende Juni nicht daran arbeiten.
Die Sträucher, die im Frühjahr am einjährigen Holz blühen, werden am besten jährlich ausgelichtet, indem man 10-20% der alten Äste direkt am Boden abschneidet. Alternative etwa die Hälfte des Altholzes alle 3-5 Jahre schneiden (Forsythie, Weigelie, Spierstrauch usw.).
Bei Sommerblühern am diesjährigen Holz, wie z.B. Lavendel, Sommerflieder, Hibiskus usw., werden die einjährigen Triebe auf “Zapfen” mit 3-6 Augen (das sind austriebfähige Seitenknospen) geschnitten. Dieser kräftige Schnitt erzwingt einen Neuaustrieb aus der Basis heraus. Die Blüten erscheinen dann im Sommer an den Enden diesjähriger Triebe. Deshalb werden diese Sträucher im Frühjahr bis spätestens Anfang Mai geschnitten.
Rosen gehören ebenfalls in diese Kategorie. Man schneidet Edelrosen auf 2-3, Polyantharosen auf 3-4 und Bodendeckerrosen auf 6-8 Augen. Bei Kletterrosen wählt man die kräftigsten 3-4 Triebe zum Hochbinden aus. Starke, vorjährige Triebe werden dann auf 2-3 Augen geschnitten. Sind die Leittriebe nach einigen Jahren überaltert, werden sie durch junge, kräftig wachsende Triebe ersetzt.
Während fast alle der ersten beiden Gruppen zuverlässig aus dem alten Holz oder gar aus der Basis austreiben, gibt es einige Sträucher, die dies nicht können. Sie treiben gar nicht oder nur am jüngeren Holz aus – verjüngen sich also kaum. Diese Pflanzen werden nicht oder nur in Ausnahmefällen zurückgeschnitten, z.B. wegen Platzmangel oder Überalterung. ‚Zu dieser Gruppe gehören Pflanzen aus der Familie der Heidegewächse, also Rhododenren, Azaleen, Eriken oder Kamelien. Außerdem noch Fächerahorn, Schneeball und Felsenbirne.