Bei aller Liebe zum Baum müssen Überlegungen erlaubt sein, die Unterhaltungskosten zu senken. Aber nicht, indem wir bei der Qualität der Baumkontrolle einsparen, notwendige Maßnahmen nicht durchführen oder einfach weniger Bäume Pflanzen! Ist das überhaupt möglich?
Kontrolle einsparen?
Es gibt immer noch erschreckend viele Kommunen, Großunternehmen und Einrichtungen, die ihren Baumbestand sich selbst überlassen. Kein Baumkataster – keine Baumkontrolle – keine Baumpflege. Die rechtliche Seite wurde schon besprochen. Die Notwendigkeit der Baumkontrolle ist also klar. Im Schadenfall kann die fehlende Baumkontrolle als fahrlässig gewertet werden. Aber die Kontrolle sollte eigentlich nicht wegen der Rechtssicherheit erfolgen, sondern um Personen- und Sachschäden zu vermeiden.
Dabei ist eine ganzheitliche Baumkontrolle ein hervorragendes Steuerungselement in der Baumpflege. Fehlentwicklungen am Baum und seinem Umfeld werden frühzeitig erkannt. So kann der Eigentümer reagieren und frühzeitig Maßnahmen ergreifen, auch um größere Schäden zu verhindern. Deshalb ist eine ganzheitliche Baumkontrolle langfristig immer günstiger als gar keine oder nur die Pflichtkontrolle.
Eine verbreitete Angst vor der ersten Baumkontrolle sind die erhöhten Schadbaumzahlen und damit überdurchschnittlich viele Maßnahmen, also Kosten, die zu erwarten sind. Klar, das ist so. Wenn die Bäume in den letzten 20 Jahren unbeachtet blieben, hat sich ein Pflegestau entwickelt, der abzuarbeiten ist: Es wird Fällungen geben, Totholz zu beseitigen sein und vieles mehr. In den Folgejahren wird die Baumunterhaltung aber durch die Baumkontrollen nicht mehr kosten. Eher weniger, weil größere Schäden vermieden werden.
Deshalb: Baumpflege ist weniger Kostenverursacher als vielmehr Kosteneinsparung!